Liebesbrief an dein Herz

Foto von Florian Tripp

Seit November beobachte ich bei den Menschen so viel Verzweiflung, Mut, Trauer und tiefsten Schmerz. Dies hat mich veranlasst, diese kleine Geschichte zu schreiben und den wahrgenommen Gefühlen, Worte zu geben.

Worte, die fassbar und greifbar werden.  Für dich und dein Herz. Vielleicht lädt dich diese Geschichte ein, dir selbst einen Brief zu schreiben. Ich freue mich auf deine Rückmeldung.

Liebesbrief an dein Herz

Liebes Herz,
 
heute sitze ich hier und schreibe dir diesen Brief. Ich danke dir.
 
Noch nie habe ich es in Worten ausgedrückt, doch nun wird es Zeit, dich in meine Hände zu nehmen. In meine Hände und dir meine Liebe zu schenken.
 
Du bist ins Stottern und ins Wanken gekommen. Laut hast du dich bemerkbar gemacht. Nahmst mir die Luft zum Atmen und zum Sprechen. Gerast hast du wie noch nie.
 
Viel zu lange habe ich diese feinen Anzeichen überhört.
 
Jetzt nimmst du mir die Luft zu atmen. Das Reden fällt mir schwer. Tue ich es trotzdem, wackeln mir die Knie.
 
Zu lange warst du für andere da. Hast alle in deinem Herzen gefühlt, immer verbunden mit der Welt. Der Wahnsinn, der nun tobt in der Welt, alles fühlst du in deinem Herzen.
 
Du stehst da und verstehst nicht, was da passiert mit dieser Welt.
So viel Hass sich nun entlädt. Die Menschen, die wie die wilden Hühner kopflos durch die Gegend rennen.
 
Jeder meint auf seine Weise, was nun richtig und falsch ist. Diskussionen ohne Ende. Ständige Unruhe, die die Menschen antreibt. Es durchzieht die Familien. Keiner davon verschont ist.
 
Alles Treiben hast du beobachtet, du liebes Herz. Spürtest du zugleich, dass du manche Menschen nicht mehr erreichst.
 
Still und leiste, hast du angefangen zu weinen. Erst ab und zu, dann immer mehr. Manchmal hattest du gar keine Tränen mehr. Dann bist du erstarrt und wolltest nicht mehr.
 
Doch du fühltest weiter, doch nur noch an der Oberfläche. Zu wenig Kontakt hattest du zu den Menschen. Nur noch wenige Herzensumarmungen waren möglich. Bei manchem Menschen gar kein Herz mehr fühlbar war.
 
So hast du die Reißleine gezogen und mich zum Stillstand gebracht.
 
Liebes Herz, ich fühle dich und nehme dich in meine Hände. Dir schenke ich nun all meine Liebe und Aufmerksamkeit.
 
Siehe da, ich fühle dich, deine Wärme und dein Strahlen.
 
Du entspannst in meinen Händen und ich entspann mich nun in dir. Ach, wie wunderbar sind wir doch ein Team.
 
Du und ich gehen gemeinsam durch unser Leben. Schon immer war das so. Wie konnt ich das bloß vergessen?
 
Es wird nun Zeit, dass wir Seite an Seite durch unser Leben ziehn.
 
Die Welt da draußen können wir nicht ändern. Aber die Liebe können wir aussenden. Die Liebe zu uns und unsrem Leben. Die können wir pflegen und vertiefen.
 
Wer weiß, was nun passiert?
 
Mancher Mensch wird unser Strahlen entdecken und sich von der Liebe anstecken. So wird auch er in seiner Liebe erstrahlen und in tiefster Liebe zu sich gesunden.
 
Ach mein Herz, wie sehr hab ich dich lieb. Wie gut, dass ich dich nun fühl.  Sind wir beide doch ein gutes Team.

2 Kommentare zu „Liebesbrief an dein Herz“

  1. Schön das ihr wieder ein Team seid. Ohne das Herz an seiner Seite, ist es einfach schwer. Allen die diese Seite lesen, ein schönes Weihnachtsfest und passt gut auf euer Herz auf.

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