Mein persönlicher Weg zwischen ewigen Fragen und inneren Wahrheiten
In meinem letzten Blogartikel habe ich darüber geschrieben, was Bewusstseinsarbeit für mich bedeutet. Ein waches, gegenwärtiges Sein, das uns mit unserer inneren Wahrheit verbindet. Heute möchte ich dich mitnehmen zu einem sehr persönlichen Ursprung dieses Weges: zu einer Frage, die mich seit meiner Kindheit begleitet und die vielleicht auch dich berührt?
Ich war fünf Jahre alt, als ich zum ersten Mal die Frage stellte, ob Gott geboren worden sein könnte.
Diese eine Frage hat mein Leben geprägt – und vielleicht stellst du dir auch manchmal solche Fragen…?

Ich erinnere mich genau: Ich saß in der Küche, stellte meiner Mutter unentwegt Fragen und wollte unbedingt wissen, wie es sein kann, dass Gott immer da ist. Ich konnte mir gut vorstellen, dass ich selbst ewig lebe. In meiner kindlichen Logik musste doch auch Gott irgendwann geboren worden sein, oder? Meine Mutter hatte darauf keine Antwort.
Irgendwann gab sie auf, da meine Fragen an diesem Tag nicht endeten. Heute muss ich darüber schmunzeln und bewundere die Geduld meiner Mutter.
Denn es gibt keine einfache Antwort auf die Frage nach der Ewigkeit.
Doch etwas war damals in mir angestoßen worden. Ein leiser, tiefer Ruf. Eine Sehnsucht, das Leben zu verstehen oder wenigstens zu durchdringen. Diese Frage wurde ein roter Faden in meinem Leben. Und auch wenn ich sie bis heute nicht beantworten kann, begleitet sie mich bis heute wie ein stiller Begleiter.
Eine Kindheit zwischen Fürsorge und Verantwortung
Ich bin in einer Familie groß geworden, in der immer jemand krank war. Rücksichtnahme war selbstverständlich. Pflege und Mitgefühl gehörten zum Alltag. Und vielleicht war es genau diese Prägung, die mich dazu geführt hat, Heilpraktikerin für Psychotherapie zu werden und andere Menschen durch Krisen zu begleiten.
Ich habe mich früh mit Krankheit, Sterben und den großen Fragen des Lebens beschäftigt. Schon mit 13 oder 14 Jahren verschlang ich die Bücher der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross. Ihre Gedanken über das Sterben, die Übergänge und das, was danach kommt, haben mich tief bewegt. Nicht nur, weil ich wissen wollte, ob etwas kommt, sondern auch, weil ich mich fragte, wer wir wirklich sind, wenn alles Äußere von uns abfällt.
Rückblickend erkenne ich, wie sehr dieser Wunsch, anderen zu helfen, auch mit meinen eigenen Erfahrungen verbunden ist. Und wie aus dieser tiefen Prägung mein beruflicher Weg entstand. Heute aber spüre ich: Es ist Zeit, weiterzugehen. Über die therapeutische Arbeit hinaus. In die Tiefe der Bewusstseinsarbeit hinein.
Hermann Hesse und das innere Reifen
In der Schulzeit begegneten mir die Werke von Hermann Hesse. Besonders „Narziss und Goldmund“ sprach mich an. Es war, als würde jemand eine Sprache sprechen, die ich intuitiv verstand. Hesses berühmtes Gedicht „Stufen“ wurde für mich zu einem inneren Leitstern:
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Diese Worte begleiteten mich durch viele Übergänge. Sie gaben und geben mir Halt, wenn Altes zerbrach. Und sie erinnerten mich daran, dass jeder Abschied auch ein neues Werden in sich trägt.
Die Suche nach dem Wesenskern

All diese Erfahrungen haben mich geprägt. Sie haben mein inneres Fragen immer weiter verfeinert:
Wer bin ich, wenn ich nicht funktioniere?
Wenn ich nicht helfe?
Wenn ich einfach nur bin?
In meiner Jugend öffnete ich mich auch der östlichen Philosophie. Ich interessierte mich für Kampfsport, probierte Tai Chi, Qi Gong und fand schließlich zum Yoga, das mich bis heute begleitet. Später, im Studium, nahm ich an Zen-Retreats teil. All diese Wege öffneten mir neue Perspektiven und sie alle führten zurück zur gleichen Frage:
Wer bin ich – jenseits der Rollen?
Ein Kurs in Wundern
In den letzten Jahren hat sich mein Weg weiterentwickelt. Ich kam mit Ein Kurs in Wundern in Berührung. Gleich in den ersten beiden Lektionen steht:
Lektion 1: „Nichts, was ich in diesem Raum sehe, bedeutet etwas.“
Lektion 2: „Ich habe allem, was ich sehe, die Bedeutung gegeben, die es für mich hat.“
Diese Aussagen machen nachdenklich. Sie laden dazu ein, alles in Frage zu stellen, was wir für wahr gehalten haben. Sie führen uns zurück zum Ursprung, dorthin, wo wir erkennen: Wir sind nicht das, was wir gelernt haben zu sein. Wir sind nicht unsere Gedanken. Wir sind nicht unsere Geschichte.
Vom Coaching zur Autorin

Heute spüre ich, dass ich nicht nur mehr aus der Rolle eines Coaches wirksam sein will.
Es geht nicht mehr darum, zu reparieren oder zu verbessern. Sondern darum, zu erinnern. Daran, wer wir wirklich sind.
Mein Weg begleitet dich über das Coaching hinaus mit Geschichen und Gedichte, die ich zu Papier bringe. Ich lasse mich vom inneren Lauschen führen, von Gedichten, Bildern, Momenten. Meine Sprache wird leiser. Und ich stelle mir und dir immer wieder dieselbe Frage:
Wer bist du – jenseits all dessen, was du über dich glaubst?
Dein Seelenklang zwischen den Worten
In meinem Buch „Dein Seelenklang zwischen den Worten“ findest du poetische Impulse, die dich still begleiten können. Vielleicht öffnet ein Satz, ein Bild oder ein Gedicht eine Tür in deinem Inneren. Vielleicht findest du dort einen kleinen Hinweis auf dein eigenes Wesen. Auf deinen Klang hinter den Worten.
Besonders das Gedicht „Wer bin ich?“ lädt dich ein, diese zentrale Frage immer wieder neu zu stellen. Nicht, um sie endgültig zu beantworten, sondern um dich selbst tiefer zu erfahren. Das Buch findest du hier:
Ich freue mich sehr, wenn du mir schreibst, was dieser Artikel oder meine Gedichte in dir berühren.
Vielleicht begleitet uns diese Frage gemeinsam noch ein Stück weiter.
Von Herz zu Herz.